Donnerstag, 27. September 2018

Willow in Deutschland - Stefan Rensch - Vom Sinn des Weltalls



Was ist das, dieses Ding, was die Menschen „Leben“ nennen? Wieso unterscheiden sich die Menschen von Schweinen? Sie haben doch beide kein Fell. Und warum reden Haustiere nicht? Willow will die Menschen verstehen, dafür ist er als junger Außerirdischer ein Jahr lang in Deutschland unterwegs. 

Es ist ein Tagebuch, welches Willow feinsäuberlich führt. Er schreibt jeden Tag, was er alles erlebt hat. Manchmal sind es aufregende, neue Sachen und manchmal nur Träumereien und Ausruhphasen. Neugierig versucht er den Körper, Geist und das Hirn der Menschen zu erforschen. Er verzweifelt am Essverhalten der Menschen – bei dem eingepackten Fleisch muss er an Leichenteile denken. Außerdem sinniert er darüber, wie man Eier essen könne, wenn sie aus dem Hintern von jemanden produziert werden. 

Willow steckt im Körper eines mäßig gutaussehenden Mannes in den 40ern. Seine merkwürdige Art fällt seinen Mitmenschen sehr rasch auf. Zunächst wird er von vielen ignoriert und beschimpft. Mit der Zeit lernt er jedoch die Zeichen und Verhalten der Menschen immer besser kennen. Seine Unterhaltungen und Interpretationen werden so immer schlüssiger. Er beschäftigt sich schließlich mit dem Thema Arbeit. Und bemerkt, dass viele Menschen negativ und unglücklich auf diese reagieren. Nachdem er selbst eine Arbeit findet, versucht er sich nebenbei auch als Deutsch-Rap Manager. Dort unterstützt er zwei Künstler. Einer davon bedient sich ausschließlich mit Zitaten von dem Philosophen Martin Heidegger. Viele irrwitzige Passagen und Eskapaden sind hiermit vorprogrammiert. 


Der Autor Stefan Rensch versucht auf witzige Art und Weiße die normalen Dinge des Lebens zu hinterfragen. Manches Mal gelingt es ihm. Sehr oft greift er jedoch daneben und füttert den Inhalt des Buches mit äußerst langweiligen Phrasen. Jeder Monat wird begonnen mit Bildern von Willow und seinen Highlights des Monats. Eine nette Idee, die den Inhalt jedoch wenig vorantreiben kann. Die Idee und viele Ansatzpunkte sind äußerst gelungen. Dennoch schafft es der Autor nicht, fesselnd und spannend zu erzählen. Es liest sich oftmals wie eine Wegbeschreibung ohne Ziel. Die Kernbotschaft hängt in der Luft. Zum Schluss bleibt zumindest die Erkenntnis, dass sich das Buch in knappen zwei Stunden durchlesen lässt. 

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