Dienstag, 11. April 2017

Sie nannten mich "Held": Wie ich als Deutscher in Syrien gegen den Islamischen Staat kämpfte


Ich fand die Geschichte von Christian Haller im Vorfeld irrsinnig interessant. Die Vorstellung sich in ein fremdes Land zu begeben und zur Waffe zu greifen, ist für mich so fern, dass es mich interessierte, was einen Menschen dazu bewegen musste, so etwas tun zu müssen. Die Beweggründe von Christian Haller scheinen mir sehr dünnhäutig, nahezu erschreckend und wenig nachvollziehbar. Diesen Eindruck bekam ich sehr schnell, während der Lektüre und es ging dem Protagonisten wohl nicht anders. Überzeugung, Irritation und Unsicherheit waren ständige Begleiter für den Deutschen.

Diese gesamte Anekdote ließe sich viel brisanter, aktueller und vor allem treffender in einem Zeitungsbericht, oder gar in einem längeren Essay verfassen. Das Buch war die Vielzahl an Seiten nicht gerecht, ein solches zu werden eine Zumutung. Dazu wurde es zu sehr gepumpt durch Inhalte, die unwichtig und uninteressant geschildert wurden. Die wenigen spannenden Momente, verloren ihre Brisanz durch zu viele unnötige Erzählungen in den Zwischensequenzen.

Der Titel suggeriert auf eine Heldengeschichte. Helden, sofern es sie gibt, werden nicht in oder durch Kriege geboren. Sie manifestieren sich durch menschliche, mystische und gesellschaftliche Taten. Diese liegen hier nicht vor.



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