Dienstag, 11. April 2017

Schändung; Jussi Adler-Olsen: Die Zweischichten-Gesellschaft


Der neue Fall von Adler Olsen`s Hauptprotagonisten Karl Morck ist kein schlechter, jedoch kommt er an den ersten Teil "Erbarmen" nicht heran.
Ganz einfach aus dem Grund, weil die Erzählung dieses Mal keinen Raum für Spekulationen offen lässt. Die Geschichte ist so konstruiert, dass man in etwa weiß, wie der nächste Handlungsablauf sich gestalten wird. Man wird einfach zu wenig auf die Folter gespannt.
Nichtsdestotrotz ist die Thematik eine gesellschaftlich hochinteressante Anekdote.

Karl Morck kehrt in das Sonderdezernat Q, nach einem wohlverdienten Urlaub, zurück. Der gelöste Fall von Merete Lyngaard hat ihm sehr viel Ruhm beigesteuert. Sein Aufgabengebiet ist es, sich um Fälle zu kümmern, die nie abgeschlossen wurden. Beziehungsweise die Rätsel aufkommen ließen. Daher ist es für ihn umso erstaunlicher, als auf seinem Aktentisch ein Fall liegt, der sich um eine Tat dreht, die mit einer Verurteilung abgeschlossen wurde. Wie kann das möglich sein, dass dieser Fall zu ihm gebracht wurde?

Sein erstaunlich intelligenter und esoterischer Assistent Assad unterstützt ihn wieder bei der Lösung der Probleme.
Diese stürzen sie dieses Mal in eine Welt, welche sich für sie zu einer absoluten Gefahr manifestiert.
Der Welt der Reichen und Einflussreichen.
Von Eltern im Stich gelassene Kinder, denen an finanziellen Mittel und Wohlstand nie etwas fehlte. Wohl aber an der Nähe. Eine Kalte und distanzierte Erziehung prägte ihre Kindheit und formteaus den jungen Kindern erfolgreiche Geschäftsleute mit einem kalten Herzen. Der Hass wurde in ihnen geboren.
Was bewegt solche Menschen dann in einer Gesellschaft von gebildeten Menschen und Reichtum? Wie entfacht sich der Reiz für solch ein Leben ?
Mit diesen Fragen befasst sich Adler Olsen. Er erschafft die grauenhaften Folgen einer Gesellschaftsschicht, die es überall auf der Welt gibt. Reiche einflussreiche Leute, die in Geld schwimmen, aber die Gefühle peripher wahrnehmen.

Die Gefahr für Karl Morck ist deswegen infernalisch, weil solche machthabenden Menschen auch die Politik in der Hand haben. Und wie soll man gegen sie vorgehen, wenn der Staat sie unterstützt?
Eine sehr schwierige Aufgabe für den genialen Ermittler Karl Morck.



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