Dienstag, 11. April 2017

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat; Gavin Extence: Verkettung der Geschichten



Zunächst muss ich sagen, dass Gavin Extence, der im zarten Alter von 32 Jahren erst ist, ein fantastischer DEBÜTROMAN gelungen ist. Der erste Schritt für ein Buch ist immer schwer. Das, was er hier gezaubert hat, ist große Kunst.
Wieso ich den Titel meiner Rezension "Verkettung der Geschichten" benannt habe, resultiert aus einem ganz plausiblen Grund: Es erinnert mich an zwei bereits geschriebene Bücher. Zum einen "Ziemlich beste Freunde", zum anderen "Ein ganzes halbes Jahr". Beides Meisterwerke. Und dieses Buch reiht sich in diese Kategorie ein.
Es folgt dem selben Prinzip. Eine gebrechliche Person, die nicht mehr für sich selbst sorgen kann, wird durch die Verkettung von Zufällen, von einer komplett fremden Person betreut, und es entsteht eine phänomenale Freundschaft. Beim ersten Buch war es ein Gangster, der sich um einen alten Mann im Rollstuhl kümmerte, das zweite war eine junge Frau, die sich um einen jungen Mann im Rollstuhl kümmerte und bei diesem Buch kreierte Gavin Extence den allzu intelligenten Jugendlichen Alex Woods, der sich um einen alten Mann schließlich kümmert.
Wer die zwei anderen Bücher bereits kennt, wird sich nicht in der absoluten Euphorie wiederfinden, wie jemand, der diese Bücher nicht kennt oder zumindest nur eines davon.
Zwei mal kann man begeistert werden, bei einem dritten Mal eher weniger.
Dennoch finde ich die Geschichte sensationell!

Die Geschichte handelt von einem intelligenten Jungen, der von einem Meteoriten am Kopf getroffen wird. Er fällt für zwei Wochen ins Koma. Als er wieder erwacht, findet er sich im Mittelpunkt des Lebens. Jeder interessiert sich plötzlich für ihn. Zuvor fiel er eher kaum auf. Hatte keine Freunde und lebte ziemlich verschlossen. Dieser Einschnitt in sein Leben bewegt ihn dazu, dass er anfängt sich für das Universum zu interessieren. Er macht ganz große Fortschritte und schraubt seinen IQ weit in die Höhe.
Als er eines Tages von brutalen Jugendlichen gejagt wird, versteckt er sich in einem Gewächshaus. Die Jugendlichen schlagen die Scheiben ein und hauen schließlich ab. Mr. Peterson, ein verwitweter alter Herr, erwischt Alex in dem Gewächshaus (welches seines ist) und er wird schließlich dazu verdonnert, jeden Samstag bei Mr. Peterson zu verbringen, um seine ethischen Grundbedürfnisse zu stimulieren.
Aus dieser zufälligen Begegnung entsteht schließlich eine ungewöhnliche, aber äußerst liebevolle Freundschaft.
Keine Angst. Es geht nicht nur um Freundschaft. Denn jede Freundschaft birgt auch Abenteuer und Hindernisse in sich.
Genau diese bieten auch den Stoff, aus dem dieses Buch ist.
Ich empfehle dieses Buch auf jeden Fall weiter!

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